Oktober 2019

Seit einer Woche touren meine Frau Mareen und ich mit Bruder Markus durch Kilimahewa. Zeit mich bei Euch zu melden, um euch alle an den Fortschritten teilhaben zu lassen.

Im Kindergarten in Kilimahewa haben uns die Kinder mit Gesängen empfangen, die ans Herz gingen. Sie haben sich für den neuen Kinderspielplatz bedankt, der recht häufig genutzt wird. Wir haben vereinbart, daß das Gebäude jetzt neu gestrichen wird. Besonders dankbar sind die Kinder dafür, daß der Uji, der mittägliche Maisbrei, nicht mehr mit Wasser,
sondern seit April mit Milchpulver angerührt wird.

Im Kindergarten Kimanzichana haben uns hundert kleine Künstler an ihren Tänzen und Liedern teilhaben lassen. Sister Anna hat als Leiterin der drei Kindergärten seit Januar hervorragende Arbeit geleistet. Man spürt die Freude der Kinder an ihrem Kindergartenprogramm. Die Kindergärtnerinnen haben Montessoriausbildung und gehen alle sehr liebevoll mit den Kleinen um.

Im Kindergarten Mwarusembe gibt es auch einen neuen Außenspielplatz zu bewundern. Den Dank der Kinder geben wir gerne an Sie alle als Spender weiter.

Im Krankenhaus waren wir jeden Tag zu Besprechungen mit Sister Imakulata und den Ärzten Dr. Ronald und Dr. Atasia. Bei einer Begehung mit den Siemens-Fachleuten aus Dar Es Salaam, wurde alles besprochen, was unser Freund Bernhard Forster mit seinem Team bei seinem Besuch im September moniert hatte und nicht gleich selbst reparieren konnte. Gottseidank haben wir mit der Firma Africa-Pacific Diagnostics hier einen Partner vor Ort gefunden, der unsere Maquet-Operationstische und die Narkosegeräte warten kann.

Wenn der neue OP-Tisch angeschlossen ist, wird der OP 1 zum reinen Frauen Operationssaal und im OP 2 werden alle allgemeinen OPs durchgeführt werden. Der Schutzraum für das neue Röntgengerät, das nun endlich am 13. Oktober ankommt, ist fast fertig. Das von Siemens gespendete neue Ultraschallgerät ist täglich in Betrieb. Der neue von uns gekaufte Wehenschreiber ist schon da und das neue EKG kommt nächste Woche.

130.000 Euro haben die 3.500 verkauften Bücher über Kilimahewa zusammen mit euren Spenden eingebracht. 85.000 Euro haben wir für Röntgenraum und Röntgengerät bezahlt, 17.000 Euro für den neuen OP-Tisch, für das restliche Geld haben wir drei neue Kinderspielplätze bezahlt, Internet eingerichtet in der ganzen Missionsstation, EKG und Wehenschreiber gekauft und viele kleine Wünsche erfüllt. Bernhard und sein Team, Architekt Ott und seine Frau und natürlich wir selbst haben wie immer unsere Flüge selbst bezahlt. Kein Cent Spendengeld wird für Verwaltung ausgegeben. Das haben wir versprochen und daran halten wir uns auch in Zukunft!

Besondere Freude macht das Megaprojekt Schulbau für 100 Tagesschüler und 220 Internatskinder, der plangemäß am 1. Januar mit drei Klassen den Betrieb aufnehmen wird. Drei der fünf Schulschwestern von den Benediktinerinnen sind schon eingezogen, ihr Kloster fertig und sie pflanzen mit Liebe jetzt Blumen und Sträucher rund ums Schulgelände. Die eine Million Gesamtkosten sind tatsächlich zusammengekommen! Nachdem Walter Winkler mit seiner Firma Witron als Großspender gewonnen werden konnte, hat Bruder Markus auf seinem Heimaturlaub im Sommer diesen Jahres die Lücke durch Spenden füllen können. Wir werden damit in Kilimahewa begabten Kindern die Chance geben viel besser ausgebildet ins Leben zu gehen, wie in den staatlichen Schulen.

Nur Entsetzen haben wir empfunden, als wir wieder die staatliche Grundschule in Kilimahewa besucht haben. Nicht nur, daß 2000 Schüler mit sieben Klassenräumen einfach ein Unding sind, die Räume sind zudem in einem katastrophalen Zustand. Die Schüler sitzen ohne Bänke am Boden und der Dachstuhl ist verfault und droht einzustürzen. Seit einem Jahr hat die Regierung keinen Schilling investiert. Umso erfreulicher unser Schulneubau!

Nachdem unsere Familie 40.000 Euro an Bruder Markus überwiesen hat um die laufenden Defizite zu übernehmen, damit die Spenden für Investitionen verwendet werden können, sieht unser Budgetplan vom 1. Oktober bis 30. September so aus:

  • 15.000 Euro Defizitübernahme Krankenhaus
  • 19.500 Euro Defizitübernahme drei Kindergärten (hier hilft auch jährlich die Pfarrei Loiching mit 3.000 Euro mit) inklusive neuem Familienbeihilfeprogramm für 137 Familien, die ihre Kinder ohne diese Beihilfe nicht in den Kindergarten schicken könnten
  • 3.000 Euro Renovierungskosten Handwerker und 1.500 Euro Sonstiges.


Wir konnten mit allen afrikanischen Verantwortlichen Interviews führen und ich schreibe jede Nacht an meinem neuen Buch „Hakuma Matata: Mission possible!“, das am ersten Adventssonntag erscheinen wird und alle Menschen porträtiert, die Kilimahewa aufgebaut haben, dort heute Dienst tun oder schon verstorben sind, und viele wichtige Unterstützer. Sie dürfen gespannt sein auf viele spannende Geschichten, die sich genau so zugetragen haben und ich bin sicher, Sie werden mich alle wieder beim Buchverkauf unterstützen!

Unsere gemeinnützige GmbH Future for Children hat schon fleissig Spendenquittungen verschickt. Bitte nicht vergessen: Immer vollständige Adresse und das Stichwort „Spende“ bei der Überweisung angeben. Spendenquittung erfolgt postwendend. Was machen wir jetzt im zweiten Schritt mit dem Geld?

Architekt Tilmann Ott hat schon wieder großartige Planungsarbeit geleistet: Wir wollen eine Kinderklinik an das Buschkrankenhaus anbauen und eine Frauenstation mit jeweils 15 Betten. Wir haben Kinder sterben sehen, weil die drei vorhandenen Kinderbetten mit schweren Malariafällen belegt waren. Wir wissen, daß Frauen in ihren Lehmhütten verbluten, weil wir sie drei Stunden nach der Geburt heimschicken müssen, weil wir keine Betten haben. Deshalb rufe ich zur zweiten großen Spendenaktion auf und schreibe den Band zwei. Wenn es gelingt, wieder 150.000 Euro zu sammeln, ist der Bettentrakt für Kinder und Frauen finanziert. Wir schaffen das ganz sicher!

Jetzt aber lassen wir Bilder sprechen. Wir grüßen euch ganz herzlich aus Kilimahewa!

Franz und Mareen
Und Bruder Markus
Asante Sana!